ALLE FÜR EINE, EINE FÜR ALLE !

olympische spiele

Sie nahm schon viermal an Olympischen Spielen teil. Im Juli gewann sie in Leipzig bei der Europameisterschaft die Goldmedaille. Mit den wilden Kampfszenen aus dem Kino hat das Sportfechten allerdings wenig gemeinsam. Gefragt sind eine gute Technik und schnelle Reflexe statt wilden Herumgeschlages. Die Fechtbahn, „Planche“ genannt, auf der die Sportfechter gegeneinander antreten, ist 14 Meter lang und 1,5 bis 2 Meter breit. Bei jeder gelungenen Attacke wird durch ein elektronisches Signal die Trefferanzeige ausgelöst. Fechten ist in Deutschland ein populärer Sport. Die deutschen Fechter fallen unter den besten der Welt. Bei der Jugend-Olympiade im August in Singapur gewannen unsere Athleten vier Medaillen. Imke gibt in ihrem Verein, dem OFC Bonn, auch Kindern Unterricht. Fechten ist ein eleganter Sport, manche Angriffs- und Abwehraktionen wirken fast tänzerisch geschmeidig. Trotzdem handelt es sich um einen Kampfsport. Ein guter Fechter braucht Kraft, Kondition und muss auf Zack sein. Das Nationalmannschaft tritt Imke jede Saison bei großen internationalen Turnieren in Frankreich, China, Kuba, Kanada oder Australien an. Es ist Einzel- und Mannschaftswettkämpfe. Eine Teamkameradin von Imke ist Monika Sozanska vom Heidenheimer SB in Baden-Württemberg. Auch Monika liebte als Blag Filme, in denen gefochten wird, „Zorro“, „Die Ritter der Tafelrunde“ und natürlich die alte Version von „Die drei Musketiere“. Mit elf Jahren begann Monika dann selbst damit Degenfechten. Monika. In den vergangenen Wochen haben sich Imke und Monika im Trainingslager in Berchtesgaden auf die Weltmeisterschaft Anfang November in Paris vorbereitet. Im Teamwettbewerb werden sie gemeinsam mit der Olympiasiegerin Britta Heidemann aus Köln antreten.

Und hier an der Zeit sein sagen: Peking hat gewonnen

Und damit ist Peking gemeint, denn die ganze Stadt wurde in dieser knapp vierstündigen Eröffnungsnummer bespielt. Tausende von Leibern malten in durchaus bewegenden Bildern die Erfindung des Papiers, des Pinsels, der Seefahrerei ins Schwalbenneststadion, und plötzlich sitzt da Superstar Lang-Lang am weißen Flügel und verkörpert das moderne China. Moment, fehlte da nicht was? Ralf Scholt empört. Die Gründung des modernen China! Das müsste Punktabzüge geben. Tatsächlich: Keine roten Frauenbataillone, keine Bilder vom langen Marsch, keine lustigen Fensterstürze aus der Kulturrevolution – da wurde ganz bedenklich überschminkt, weiß jetzt das kritische Gewissen. Stattdessen die unbedenklicheren Terrakotta-Krieger und zwischendurch keine Gelegenheit auslassen Kinder, und „natürlich die Friedenstaube“ (Sandra Maischberger), und dann wieder Kinder, die jubeln und vor der Zerstörung des Planeten warnen, et alia, die das Zeichen für „Harmonie“ ins Stadion pixeln. Wir erfahren von den Inszenatoren des Spektakels, allen voran der international renommierte Filmregisseur Zhang Yimou: Auch die chinesische Philosophie kennt den Naturschutz, schätzt den Einklang zwischen Mensch und Schöpfung als höchstes Lebensziel. Man wäre ihnen fast auf den Leim gegangen, um nicht zu sagen die kritische Öffentlichkeit – Sandra Maischberger – im letzten Moment dazwischengegrätscht wäre: „Von dieser Einheit war die letzte zeit Jahren nichts zu spüren.“ Uff. Da dreht sich also abgebrannt der Show der bunte Reigen der chinesischen Völkerfamilie, ein Tanz aus lächelnden Gesichtern und Kostümen, man schlummert da so hinein, aber Gottlob gibt es die kritische Berichterstattung der ARD. Maischberger. Verdammt, Fast hätte man sich wieder einlullen lassen! Der Machtapparat Chinas zeigte sich an diesem Abend im Pekinger Vogelnest erschütterungsfrei – die Athleten marschierten lachend ein, statt zu demonstrieren, die chinesischen Zuschauer jubelten, die Begrüßungsworte waren mahnend freundlich. Und das olympische Feuer? Nun, der Fackellauf wurde doppelt vorhanden zitiert, ungerührt, selbstverständlich in der störungsfreien, der überarbeiteten, der gewinnenden Version: Ein älteres Semester lief durch den Himmel und entzündete das gewaltige Feuer. Und das kritische Gewissen? Knirscht erst mit den Zähnen und applaudiert – falls man all das als Gewissen überhaupt kann. Fazit: China präsentierte sich als Weltmacht, das kritische Gewissen punktete. Ein eindeutiger Gewinner lässt sich nach dieser Show nicht ausmachen. Wird Zeit, dass die Wettkämpfe beginnen. Zeig was du drauf hast, Zentralkomitee!

Di olympische Eröffnungszeremonie

Genauer zu kaufen wohl selten hingeschaut worden bei einer olympischen Eröffnungszeremonie: Was bringen sie, was lassen sie aus, wie steht es circa Menschenrechte in der Farbgebung, und welche Rückschlüsse lassen die Feuerwerke auf die Tibetfrage zu? Doch alle Seiten wissen, was aufm Spiel steht, die chinesische Führung genauso wie das kritische Gewissen. Die Führung sagt: Wir kriegen euch, das kritische Gewissen sagt: nie. Das kritische Gewissen hier am ort wird verkörpert von Sandra Maischberger und Ralf Scholt, dem neuen Sportchef des Hessischen Rundfunks. So wurde auch bereits der erste, vielleicht wichtigste Wettkampf eröffnet. Möge der Bessere gewinnen. Sie rufen herrlich von Konfuzius. Es klingt wie Mobilmachung, sagt sich der politisch aufgeschreckte Olympia-Zuschauer mit Sitz in. Gegen die möchte man nicht im Krieg stehen. Gegen die möchte man noch nur Mikado spielen. Man ist misstrauisch geworden in den vergangenen Wochen und Monaten. Sandra Maischberger, und das ist natürlich Öl ins Feuer und eine weitere Botschaft für die kritische Öffentlichkeit domiziliert sein: Die Herrscher im Staat überlassen auch diesmal nichts dem Zufall, selbst in unserer Kalenderrechnung sind sie bewandert. Gewinnen können sie uns und Sandra Maischberger nicht, das müssen sie sich gesagt haben, die roten Machthaber, also wollen sie uns überwältigen. Was dann aber auch in der Logik bisher aller Olympischen Spiele liegt und als solches keine Regelverletzung darstellt. Die Gastgeberländer präsentieren sich und ihre Geschichte im besten Licht, sie machen Marken, brands, aus sich – im globalen Taumel präsentieren sie nationalen Stolz, und am schönsten blüht der, wenn die Show der Vorgänger überboten werden kann.

La La Land räumt ab

Triumph für Regisseur Damien Chazelle und seine Hauptdarsteller Ryan Gosling und Emma Stone: Das Musical „La La Land“ hat insgesamt sieben Preise bei der 74. Verleihung der Golden Globes erhalten. Das ist neuer Rekord bei des Globes. Bislang hielten „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „Midnight Express“ die Bestmarke mit je sechs Trophäen. Hommage ans goldene Zeitalter des Musicals, war bei der Gala mit sieben Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen. In der Kategorie „Bestes Musical/Komödie“ setzte sich „La La Land“ gegen „20th Century Women“, „Deadpool“, „Florence Foster Jenkins“ und „Sing Street“ durch. Außerdem setzten sich Gosling und Stone bei den Hauptdarstellern durch, Chazelle wurde für die beste Regie und das beste Drehbuch geehrt. Alle zwei weiteren Preise gab es für den besten Song und die beste Filmmusik. Der Film „Moonlight“ von Regisseur Barry Jenkins gewann den Golden Globe als bestes Filmdrama. Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert wurde für „Elle“ hiermit Golden Globe als beste Drama-Schauspielerin ausgezeichnet. Casey Affleck nahm seinen ersten Golden Globe als bester Drama-Darsteller für seine Rolle im berührenden Familiendrama „Manchester by the Sea“ entgegen. Moderator Jimmy Fallon, Nachfolger des „bösen Briten“ Ricky Gervais, nahm in seinem Eröffnungsmonolog den künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf die Schippe.

Philipp Kostka spricht von der »Immersion«

Philipp Kostka spricht von der »Immersion«, die er dem Zuschauer ermöglichen möchte. Das Publikum soll ins Match eintauchen wie in einen Film oder ein Computerspiel. In der Turnhalle hat sich Mr. Geil berappelt, umklammert Bernstein und schleudert ihn von einer Ecke des Rings in die andere. Das Publikum fiebert mit, obwohl klar ist, dass Mr. Geil gewinnen wird. »Wenn ich einen Actionfilm schaue, weiß ich ja auch, wie es ausgeht, dass der Protagonist siegt. Trotzdem schaue ich zu und bin mir nicht gehen können nach, ob der Favorit es wirklich schafft«, sagt Kostka. Ganz ohne risiko ist so ein Kampf für ihn trotzdem nicht: Schon mehrfach hat Kostka sich verletzt. Nach jeder Show ziehen sich rote Striemen über seinen Oberkörper. Zweimal musste Philipp Kostka anschließend ins Krankenhaus. Vergangenes Jahr überlastete er seine Rückenmuskulatur, musste sich danach schonen. Ein anderes Mal, 2010, wickelte ein Gegner seine Beine um Kostkas Kopf und schleuderte ihn mit einem Rückwärtssalto über sich.

Zweimal begleitete ich Julian Jacobi dort seit einiger Zeit neben anderen, besuchte mit ihm Kampfschulen in Dengfeng, der sagenumwobenen „Kung-Fu-Hauptstadt“, den Original-Shaolin-Tempel, später noch das Wudang-Gebirge. Die Reise zu den Ursprungsstätten chinesischer Kampfkunst sollte die entscheidende Etappe auf Julians Weg werden. Er hat gelernt, mit unerwarteten Wendungen fertig zu werden. Antwort, wenn man ihn nach seinem Ziel fragt. BEREITS ALS ACHTJÄHRIGER beginnt er hiermit Kampfsport. In der Schule wird der schmächtige Blondschopf von anderen Kindern gemobbt, bis ihn sein Vater mit zum Training nimmt. Heute kann man auf Julians Bauch Stöcke zertrümmern. Man spürt seine buddhistische Haltung, wenn er über diese Zeit spricht. Er hegt keine Rachegelüste für seine Peiniger aus Schulzeiten. Als uns in den chinesischen Bergen eine Gottesanbeterin auf die Linse sprang, erzählte er begeistert, dieses Insekt könne mit seinen Fangbeinen Beutetiere innerhalb einer Zehntelsekunde aushebeln. So schnell wäre er auch gern.