Thaiboxen – Die Kampfkinder

Thaiboxen kinder

Strafbar in rot-blauen Druckbuchstaben: „Express English“. Bank mag die Schule nicht. Dort muss er still sitzen, was er schlecht kann. Gerade wiederholt er die vierte Klasse. Wenn er an der Tafel das thailändische Name „Himbeere“ schreiben soll, hofft er, dass ihm die Mädchen in der ersten Reihe die Buchstaben zuflüstern. Seine Tante sagt, Schuld an der Schreibschwäche sei die Frühgeburt. Bank sagt, er träume davon, einmal so gut zu werden wie Buakaw Banchamek, den sie in Thailand verehren wie einen Popstar. Der Thaiboxer stammt aus einer armen Bauernfamilie und bekommt für einen Kampf 32 000 Euro. Er hat Millionen Klicks auf YouTube, er ist Filmstar und hat selbst eine Boxschule gegründet. Biau glaubt, dass sein Sohn einmal Profi wird und es nach Bangkok schafft. Er ermahnte ihn, in der Schule nichts vom Thaiboxen zu erzählen, das gebe nur Ärger. Bank erzählte es trotzdem. In der zweiten Klasse schlugen ihn drei Mitschüler, sie wollten testen, was er kann. Bank verprügelte alle drei.

Alles zusammengerechnet genommen ist sie größer als das Leben, man kann sich in sie verlieben, sie bewundern, es heißt sie aber auch fürchten. Dass Aaron blind ist, war übrigens eher ein Zufall. Vor einigen Jahren habe ich die Autobiografie des französischen Philosophen Jacques Lusseyran gelesen, der 1932 als Achtjähriger erblindete und mit 19 Chef einer Pariser Résistance-Zelle wurde. Er konnte leicht erkennen, wer log und wer nicht, zum Exempel Doppelagenten der Nazis enttarnen. Seine Leute sagten immer: „Warte, bis der Blinde ihn gesehen hat.“ Was für ein Satz! Das war die Initialzündung für meine blinde Polizistin. SPIEGEL ONLINE: Macht es das Schreiben von Actionszenen nicht noch schwieriger, wenn sie aus der Perspektive einer Blinden berichtet werden? Pflüger: Wir haben ungefähr so schwer, wie es für einen Geburtsblinden wäre, aus der Perspektive eines Sehenden zu schreiben. Diese Aufgabe hatte ich zu Anfang unterschätzt. Kurz nachdem ich mit „Endgültig“ begonnen hatte, musste ich stoppen und in die größte Recherche meines Lebens einsteigen. Ich musste wissen, wie das Gehirn Blindheit kompensiert, warum Blinde besser sehen, hören, schmecken, tasten – wie ihr kognitives System funktioniert. Von diesen Recherchen ausgehend entwickele ich die Sprachbilder für meine Romane.

Vor etwas über die Maßen einem Jahr, am 15. November 2016, erklärte de Maizière den Verein „Die wahre Religion“ samt der Kampagne „Lies!“ für aufgelöst. Damit konnte der Innenminister aber offensichtlich nicht verhindern, dass die salafistische Szene in Deutschland weiter dynamisch wächst. Dieweil. Die Aktivitäten der Salafisten verlagern sich jetzt weg von welcher Straße in den privaten Bereich. Öffentlich sichtbare „Straßenmissionierung“ finde nurmehr selten statt, an der Zeit sein seitens des Verfassungsschutzes. Das sei mutmaßlich auch eine Folge der staatlichen Ermittlungserfolge. Die Radikalisierung finde jetzt weniger in Moscheen oder überregionalen salafistischen Organisationen statt. Stattdessen eher in kleinen konspirativen Zirkeln und erst recht im Internet statt. Aus diesen bildeten sich auch „Frauennetzwerke“, zu denen die Nachrichtendienste nur erschwert Zugang hätten. Das sei eine „besondere Herausforderung“, so Maaßen. Innerhalb der islamistischen Szene in Deutschland haben nach Ansicht des Verfassungsschutzes offenbar die Islamisten aus dem Nordkaukasus eine besondere Gewaltbereitschaft. Gemeint sind damit die Islamisten, die aus den Herkunftsregionen Tschetschenien, Dagestan und Iguschetien kommen.

Was IOC-Präsident Thomas Bach am Freitagabend in Lausanne verkündete, ist weitestgehend seit einem halben Jahr klar, durfte offiziell nur mehr muss nicht werden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bricht in größter Not mit seinem knapp drei Jahrzehnte gültigen Bewerberverfahren. Für die Sommerspiele 2024 verblieben, nachdem sich außerdem Hamburg nach einem Bürgerentscheid vorzeitig aus dem Wettbewerb verabschiedet hatte, lediglich die Interessenten Paris und Millionenstadt. Und beide Bewerber werden auf der 130. IOC-Vollversammlung im September in Lima zu Olympia-Ausrichtern ernannt. Damit wird es wahrscheinlich erst wieder in sieben oder acht Jahren eine Entscheidung über Sommerspiele geben. Dann über die des Jahres 2032, für die sich im Ruhrgebiet mehrere Politiker und Promoter einsetzen. Wobei es den Amerikanern unter dem damaligen Cheforganisator Peter Ueberroth 1984 gelang, die Sommerspiele hochprofitabel und mit vergleichsweise bescheidenen öffentlichen Mitteln auszutragen – ein historisches Kunststück, zumal das IOC-Vermarktungsprogramm, aus dem Ausrichter bedient werden, erst 1985 richtig anlief.

Spätestens nach dem vierten Gruppenspiel, dem 28:29 gegen Olympiasieger Russland, war klar: Japan kann Handball spielen. Dem Team von Trainer Ulrik Kirkely gelangen in der WM-Vorrunde zwei Siege und ein Remis – bei zwei Niederlagen. Nun stehen die japanischen Handballerinnen im Achtelfinale: In Magdeburg wartet am Montagabend (20.30 Uhr, TV: Sport1) mit den Niederlanden ein harter Gegner. Vielleicht war es Taktik, dass Kirkely sein Team vor Turnierstart als „Underdog“ bezeichnet, ihm eine physische Unterlegenheit gegenüber europäischen Spielerinnen attestiert hatte. Sein Tenor: In europa können Japanerinnen, typisch nicht größer als 1,70 Meter, nichts gewinnen. Ganz so pessimistisch, wie es sich anhört, ist der 45-jährige Däne allerdings nicht. Schließlich hatte er erstklassigen dänischen Mannschaften den Rücken gekehrt, um im Juni 2016 die japanischen Frauen zu übernehmen. Zwei Großereignisse stehen an: 2019 wird das ostasiatische Land die Handball-WM der Frauen ausrichten, ein Jahr später die Olympischen Spiele. Wenn Kirkely von Entwicklung spricht, meint er a fortiori die Tatsache, dass Handball in Japan weit hinter Kampfsportarten, Volleyball, Basketball und Softball abfällt.